Mit großer Freude haben wir Mitte Dezember 2020 aus dem Schwabacher Tagblatt erfahren, dass Waltraud Westhoven das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ von Herrn Innenminister Joachim Hermann verliehen wurde.
Wir gratulieren deshalb zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes sowohl im Namen des Arbeitskreises Asyl der Gemeinde Rednitzhembach als auch in unserem eigenen Namen sehr herzlich.
Gleichzeitig danken wir Frau Westhoven und Ihrem Mann auch für ihre unermüdliche Mithilfe in der Vergangenheit und bis heute im Arbeitskreis Asyl der Gemeinde Rednitzhembach und für die vielen Spenden, mit denen Frau Westhoven durch ihr Engagement und ihren Einsatz geholfen hat. Diese Spenden haben es uns bis heute ermöglicht, immer wieder dort, wo es notwendig war auch finanziell zu helfen und dadurch Not und Leid zu lindern, Familien zusammenzuführen und Aus- und Weiterbildungen von Flüchtlingen zu ermöglichen. Frau Westhoven und ihr Mann waren in der ersten Stunde der Gründung des Arbeitskreises Asyl Rednitzhembach mit dabei und haben dadurch vielen Menschen geholfen und uns bei unserer Arbeit maßgeblich unterstützt. Auch dafür bedanken wir uns sehr herzlich.
Unsere Arbeit ist leider noch nicht zu Ende und es gibt immer noch einiges zu tun. Wenn auch zwischenzeitlich die Hilfe etwas anders aussieht als vor einigen Jahren, sind wir dennoch immer wieder aufs Neue gefordert.
Nachstehend einige Beispiele:
So konnten wir erst vor wenigen Tagen einen großen Erfolg verzeichnen. Unserem Antrag und der Eingabe vom 19.03.2019 an die Härtefallkommission des Bayerisches Staatsministerium des Innern aus humanitären Gründen einer ukrainischen Familie aus Rednitzhembach weiteren Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen, wurde nach fast zwei Jahren wiederholten Einsatzes stattgegeben und am 07.12.2020 vom Bayerischen Innenminister, Herrn Hermann, genehmigt. Damit darf die ukrainische Familie mit drei kleinen Kindern weiterhin in Deutschland bleiben und muss unser Land nicht verlassen. Solche Erfolge sind nur möglich durch ein gutes Netzwerk an engagierten Helferinnen und Helfern und viele persönliche Kontakte.
Einen weiteren Asylbewerber aus der Ukraine haben wir mehrere Jahre begleitet und bei vielen rechtlichen Angelegenheiten und Behördenproblemen unterstützt und geholfen. In diesen Jahren hat er sich vorbildlich in Rednitzhembach integriert und fleißig in einer unbefristeten Stelle als Elektriker gearbeitet. Durch seinen Fleiß und seine Sparsamkeit konnte er in dieser Zeit seine Familie zu Hause mit unterstützen. Zwischenzeitlich ist sein Vater in der Ukraine verstorben und sein Asylverfahren hat keine Aussicht auf Erfolg. Deshalb hat er Ende November 2020 Deutschland freiwillig auf eigene Kosten verlassen und ist in die Ukraine zurückgekehrt. Wir hoffen, dass er mit unserer Unterstützung und mit Hilfe seines bisherigen Arbeitgebers bald wieder mit einem Arbeitsvisum nach Rednitzhembach zurückkehren kann.
Eine Asylbewerberin aus Äthiopien haben wir ebenfalls viele Jahre begleitet und konnten auch ihre Abschiebung verhindern. Eine Ausbildung als Altenpflegerin hat sie wegen schulischer Anforderungen nicht geschafft und musste die Ausbildung abbrechen. Danach drohte die erneute Abschiebung. Ihre Heirat mit einem deutschen Mann stand unmittelbar bevor und nur wegen einer fehlenden Urkunde war die standesamtliche Trauung nicht sofort möglich. Auch hier konnten wir durch unsere Kontakte zu Behörden und mit Hilfe von einsichtigen Menschen die bevorstehende Abschiebung hinauszögern. Vor wenigen Tagen erhielten wir die Nachricht, dass nach langem Warten endlich die Heirat vor einem deutschen Standesamt möglich wurde. Wir sind glücklich und froh, dass wir auch diese Familiengeschichte erfolgreich mitbegleiten konnten.
So könnten wir noch über weitere vielfältige und unterschiedliche Hilfestellungen für geflüchtete Menschen aus unterschiedlichen Ländern, die in Rednitzhembach ihren Aufenthalt haben oder hatten, berichten.
Wir machen einfach weiter und helfen wo es notwendig ist, auch wenn derzeit keine neuen Asylbewerber und Flüchtlinge mehr nach Rednitzhembach kommen, weil sie in Lagern irgendwo an der Grenze zu Europa festgehalten werden. Mit unserer Arbeit konnten wir zwischenzeitlich vielen geflüchteten Menschen helfen und sie in ein neues Leben in Freiheit in unserem Land begleiten. Viele Familien, denen wir geholfen haben, halten bis heute Kontakt zu uns und betrachten uns als ihre Familie in Deutschland.
Hilfreich ist auch, dass wir weiterhin die gesamte Infrastruktur der Gemeinde Rednitzhembach für unsere ehrenamtliche Arbeit kostenlos nutzen dürfen. Dafür bedanken wir uns vielmals bei Herrn Bürgermeister Spahl und bei der Gemeinde Rednitzhembach.
Viele Helferinnen und Helfer haben uns in der Vergangenheit bei unserer Arbeit unterstützt und bis heute wesentlich zum Erfolg unserer Arbeit beigetragen. Dafür nochmals vielen herzlichen Dank.
Ihre Familie
Hildegard Löffler-Dammer und Helmut Dammer